Connected-TV treibt die Breitbandmärkte

Die Ansprache von Zielgruppen über deren Fernsehgeräte ist seit langer Zeit ein vielversprechendes Unterfangen, das sich die werbende Industrie einiges Kosten lässt. Durch die Verbindung der TV-Geräte mit dem Internet ergeben sich aber eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten und Fragestellungen. Neue Absatz-Chancen durch Connected-TV resultieren aus den vielfältigen Inhalten, die nun für die Geräte zugänglich sind. Doch für welche Inhalte besteht tatsächlich die Bereitschaft zu zahlen und wie umfangreich sind die neuen Markt-Chancen genau?

Anzahl, Art und Nutzung von Connected-TV

Die Basis aller Betrachtungen bzgl. Online-Inhalte für TV-Geräte und TV-Commerce bildet die Zahl der Fernseher, die mit dem Internet verbunden sind. Diese Zahl ist allerdings nicht mit der Zahl an Geräten gleichzusetzen, die über die Konnektivitäts-Eigenschaft verfügen, da nicht alle Nutzer ihr Gerät mit dem Internet verbinden. Und selbst wenn das Gerät mit dem Internet verbunden ist, so heißt dies nicht unbedingt, das diese Verbindung aktiv genutzt wird.

Noch wesentlich differenzierter zu betrachten ist die Frage der Nutzungsarten und der Nutzungsintensität des Internets am TV-Bildschirm. Diese Werte bilden die Grundlage für neue agile Geschäftsmodelle und deren Einführung in die Märkte.

Zielgruppen ansteuern und Erfolge messen auch über TV

Die Technik der AdServer bietet die Möglichkeit die Zielgruppe am TV besser kennenzulernen und die Wirkung des Video Advertising zu messen.

Hierzu zählen u.a.:

  • Die Messung von Views und Conversions
  • Downloads von TV-Apps
  • Nutzungsintensität von TV-Apps

OTT-Endgeräte

Sogenannte Over-The-Top-Endgeräte weisen aktuell hohe Wachstumsraten auf einem allerdings noch überschaubaren Niveau auf. Somit stellt sich die Frage, ob sich hier eine Tendenz zur Nachfrage nach preisgünstigen Möglichkeiten/Endgeräten zwecks Videokonsum am TV-Bildschirm erkennen lässt.

Beispiele OTT-Devices u.a.

Gaming-Konsolen

Streaming-Boxen

Streaming-Sticks

Insbesondere die fortlaufende Verbreitung von IPTV führt zu der direkten Integration der technischen Voraussetzungen in die TV-Geräte. Dies führt dazu, dass für viele Verwendungszwecke keine zusätzlichen Devices mehr notwendig sind.

Connected-TV zur Distribution von Videos

Der Erwerb von Rechten zur Verbreitung von hochwertigen VoD- oder Liveinhalten ist aus wirtschaftlicher Sicht nur dann sinnvoll, wenn eine (technische) Reichweite gewährleistet werden kann. Sollten weite Teile der Zielgruppen nicht über entsprechende Breitbandanschlüsse verfügen, wäre dies also nicht der Fall. Vor Endgeräten oder kleineren Bildschirmen macht die Video-Nutzung jedenfalls nicht Halt. Das Smartphone ist längst als eines der beliebtesten Geräte zum Anschauen von Videos bekannt. Und gerade bei den mobilen Breitbandanschlüssen ist es oftmals um Bandbreite und verfügbarem Datenvolumen schlecht bestellt.

Das entsprechende Timing von Investitionen in Plattformen und der Erwerb von Verwertungsrechten wird von großer Bedeutung sein. Ohne die entsprechende Reichweite wird die Amortisation jedoch gefährdet sein. Die Steigerung der Reichweite durch Netzausbau dürfte sich jedoch als äußerst komplex erweisen, da ein unterschiedliches Vorgehen z.B. bei Paid-Content und Free-Content notwendig erscheint. Diese Problematik haben die Netzbetreiber längst in vielfältiger Weise angesprochen. Es geht letztlich um nicht weniger als die Frage ob alle Inhalte im Netz gleich behandelt werden oder ob bestimmte Inhalte priorisiert durchgeleitet werden sollen.

Die Reichweiten-Steigerung von kostenlosen Videos dürfte auch auf dem TV-Gerät durch die bekannten Online-Video-Netzwerke geprägt werden. Innerhalb dieser Video-Netzwerke werden wiederum Dienstleister die Video-Stars betreuen und beraten. Ein wesentlicher Teil der Reichweite wird somit über Viral-Marketing und Social-Video-Sharing erfolgen.

Hochwertige, exklusive Bezahl-Inhalte gilt es hingegen u.a. über die komfortablen Frontends der IPTV-Plattformen der Carrier zu distribuieren. Die entscheidende Herausforderung dürfte somit darin liegen alle verschiedenen Player zufrieden zu stellen.

Die Rolle der Multichannel-Netzwerke für Connected-TV

Die sogenannten Multichannel-Netzwerke beraten nicht nur die beliebten Video-Stars sondern bieten vielfältige Unterstützung bei der Herstellung der Videos sowie deren Monetarisierung, Vermarktung und Distribution. Somit wird die Beliebtheit der Video-Stars in Verbindung mit der Professionalität der Netzwerke zum Erfolgsgaranten im E- und im TV-Commerce.